Die Maracot-Tiefe by Doyle Arthur Conan

Die Maracot-Tiefe by Doyle Arthur Conan

Autor:Doyle, Arthur Conan [Conan, Doyle, Arthur]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Phantastik
veröffentlicht: 2016-08-29T16:00:00+00:00


V

Einen Monat, unserer Schätzung gemäß, nach unserem Ausflug in die versunkene Stadt kam es zum erstaunlichsten und unerwartetsten Vorfall. Zu jener Zeit glaubten wir, gegenüber Schicksalsschlägen immun geworden zu sein, und daß nichts Neues uns mehr aus der Ruhe bringen konnte. Aber dieses Ereignis übertraf bei weitem alles, auf das uns unsere Vorstellungskraft hätte vorbereiten können.

Scanlan war es, der uns die Nachricht von etwas besonders Bedeutsamem brachte. Man muß sich vorstellen, daß wir uns zum damaligen Zeitpunkt bis zu einem gewissen Grad in dem Riesengebäude schon wie zu Hause fühlten. Wir wußten, wo die öffentlichen Ruheräume und Erfrischungszentren lagen; wir hatten Konzerte (die Musik unserer Gastgeber war fremdartig, aber kunstvoll) und Theatervorführungen, wo die uns unverständlichen Worte von sehr lebendigen und dramatischen Gesten übersetzt wurden, besucht; und überhaupt gehörten wir zu ihrer Gemeinschaft. Wir besuchten die verschiedensten Familien in ihren Privatgemächern, und unser Leben – was mich persönlich betrifft, so kann man hundertprozentig davon ausgehen – wurde vom Glanz dieser merkwürdigen Leute durchaus bereichert, in meinem Fall besonders von einer liebenswerten jungen Dame, deren Name ich bereits erwähnt habe. Mona war die Tochter von Manda, einem der Führer des Volkes, und ich wurde von der Familie mit einer Wärme und Herzlichkeit empfangen, die alle Rassenunterschiede und Sprachbarrieren vergessen machte. Und wenn ich auf die zärtliche Sprache zwischen Verliebten zu sprechen kommen soll: Ich fand kaum Unterschiede zwischen dem alten Atlantis und dem modernen Amerika. Ich möchte der Meinung Ausdruck verleihen, daß das, was einem Mädchen vom Brown’s College in Massachusetts gefällt, auch bei meiner Dame unter dem Meer seine Wirkung nicht verfehlte.

Aber ich muß zu dem Moment zurückkehren, an dem Scanlan in unser Zimmer kam und von einem besonderen Ereignis berichtete.

»Hört mal, einer von ihnen kam gerade hereingeplatzt und war so erregt, daß er glatt vergessen hat, seinen Glasanzug abzunehmen. Die Worte sprudelten einige Minuten lang nur so aus ihm heraus, bevor er begriff, daß niemand ihn durch den Helm verstehen konnte. Dann babbelte er drauflos, solange sein Atem das zugelassen hat. Und jetzt sind alle mit ihm zum Tor nach draußen gegangen. Ich selbst will auch ins Wasser, denn da gibt es sicher etwas zu sehen, was den Aufwand lohnt.«

Wir rannten mit ihm aus dem Zimmer und fanden alle unsere Freunde mit erregten Gebärden ebenfalls den Korridor entlanghasten. Wir schlossen uns der Prozession an und fanden uns bald als Teil der Menge wieder, die, angeführt von dem aufgeregten Boten, über den Boden des Ozeans lief. Sie bewegten sich mit einem derartigen Tempo vorwärts, daß wir Mühe hatten, mit ihnen Schritt zu halten. Doch führten sie ihre elektrischen Laternen mit, so daß wir, auch wenn wir hinter ihnen zurückfielen, doch dem Glanz der Lampen folgen konnten. Die Route war uns nicht unbekannt, an den Basaltklippen entlang, bis wir eine Stelle erreichten, wo eine Treppe, deren Stufen vom oftmaligen Gebrauch schon ganz ausgetreten waren, nach oben führte. Dort angekommen, fanden wir uns in einem zerklüfteten Landstrich wieder. Viele gezackte Felsspitzen und tiefe Mulden und Schluchten machten das Vorankommen schwierig. Nachdem wir



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